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Das Wiki enthält ebenfalls Informationen zu diesem Thema.
Debian 8 führt zwei neue Architekturen ein:
arm64, 64-Bit-Portierung für ARM-Machinen.
ppc64el, 64-Bit Little-Endian-Portierung für POWER-Machinen.
Die folgenden Architekturen werden offiziell von Debian 8 unterstützt:
32-Bit PC („i386“) und 64-Bit PC („amd64“)
64-Bit ARM („arm64“)
ARM EABI („armel“)
ARMv7 (EABI hard-float ABI, „armhf“)
MIPS („mips“ (big-endian) und „mipsel“ (little-endian))
PowerPC („powerpc“)
64-Bit Little-Endian PowerPC („ppc64el“)
IBM System z („s390x“)
Drei Architekturen, die Teil von Debian 7 waren, werden nicht mehr als Teil von Jessie veröffentlicht.
Wie bei der Veröffentlichung von Debian 7 angekündigt, wurde die
32-Bit s390
-Portierung beendet und
durch s390x
ersetzt.
Außerdem wurden die Portierungen IA-64 und Sparc aufgrund von ungenügender
Entwicklerunterstützung aus dieser Veröffentlichung entfernt. Sparc war seit
Debian 2.1 (1999) eine unterstützte Architektur, während ia64
mit Debian 3.0 (2002) eingeführt wurde.
Und schließlich sind die Debian-Portierungen des FreeBSD-Kernels, kfreebsd-amd64 und kfreebsd-i386 (als Technologie-Vorschau in Debian 6.0 und Debian 7 eingeführt) nicht Teil dieser Veröffentlichung.
Näheres zum Stand der Portierung und Port-spezifische Informationen für Ihre Architektur finden Sie auf Debians Portierungs-Webseiten.
Diese neue Version von Debian erscheint mit viel mehr Software als ihr Vorgänger Wheezy; die Distribution enthält über 12253 neue Pakete und damit insgesamt über 43512 Pakete. Die meiste Software in der Distribution wurde aktualisiert: über 24573 Softwarepakete (das entspricht 66% von allen Paketen in Wheezy). Außerdem wurde eine signifikante Zahl von Paketen (über 5441, 14% der Pakete in Wheezy) aus verschiedenen Gründen aus der Distribution entfernt. Für diese Pakete werden Sie keine Aktualisierungen finden und sie werden in den Paketverwaltungsprogrammen als „veraltet“ (obsolete) markiert sein; lesen Sie dazu auch Abschnitt 4.10, „Veraltete Pakete“.
Debian erscheint wieder mit mehreren Desktop-Anwendungen und -Umgebungen. Neben weiteren enthält es jetzt die Desktop-Umgebungen GNOME 3.14, KDE 4.11, Xfce 4.10 und LXDE.
Produktivprogramme wurde ebenfalls aktualisiert, inklusive der Büroanwendungs-Suites:
Zu weiteren Aktualisierungen von Desktop-Anwendungen gehört auch das Upgrade auf Evolution 3.12.
Neben vielen weiteren enthält diese Veröffentlichung auch folgende Aktualisierungen:
Die offizielle Debian-Distribution wird jetzt auf 9 bis 10
Binär-DVDs
oder 75 bis 85 Binär-CDs
(abhängig von der Architektur)
bzw. auf 10 Quellcode-DVDs oder 59
Quellcode-CDs ausgeliefert. Zusätzlich gibt es eine
multi-arch-DVD mit einer Teilmenge
der Veröffentlichung für die amd64
- und
i386
-Architekturen zusammen mit dem Quellcode. Debian
wird auch auf
Blu-ray-Images
veröffentlicht, jeweils zwei für die amd64
- und
i386
-Architekturen, oder zwei für den Quellcode. Aus
Platzgründen wurden einige sehr große Pakete von den CDs ausgeschlossen;
diese Pakete passen besser zu den DVDs und
BDs, daher sind sie nur auf diesen enthalten.
Mit der Aktualisierung auf Version 3.14 bringt der neue GNOME-Desktop viele neue Funktionalitäten und Verbesserungen bei der Benutzung.
Das Design der GNOME-Shell wurde überarbeitet. Die Nachrichtenleiste unten ist größer, einfacher zu nutzen und weniger anfällig dafür, fälschlicherweise angezeigt zu werden. Ein neuer Bereich für Systemstatusanzeigen in der rechten oberen Ecke fasst alle nützlichen Einstellungen an einem Ort zusammen.
Der Bildschirmschoner wurde durch "Bildschirm sperren" ersetzt, das auch bei nicht angemeldetem Benutzer gewisse Funktionalitäten ermöglicht. Zum Beispiel können Sie die Musik auf Pause schalten, über neue E-Mails informiert werden oder die Helligkeit des Bildschirms verändern, alles ohne ein Passwort einzugeben. Das Drücken der ESC-Taste oder direktes Eingeben des Passworts bringt den Login-Bildschirm zur Anzeige. Zwecks Konsistenz verwendet der GNOME-Displaymanager das exakt gleiche Design.
Zahlreiche Anwendungen, wie der Nautilus-Dateimanager, der Gedit-Texteditor und der Evince-Dokumentenbetrachter, haben ein kompakteres Design bekommen, die Fenstertitelleiste und die Werkzeugleiste wurden zusammengefasst. So bleibt mehr Platz für die Dokumente, an denen der Benutzer arbeitet. Standard-Dialogboxen haben ähnliche Änderungen erfahren.
Unterstütztung für Touchscreens wurde vollständig integriert, inklusive intuitiver Gestensteuerung mit Mehr-Finger-Bewegungen. GNOME unterstützt jetzt auch hochauflösende (HiDPI) Bildschirme und nutzt die ganzen Vorteile von feiner Auflösung für eine klare Darstellung.
GNOME unterstützt Geolocation-Funktionalitäten zur Standortbestimmung und enthält ein tolles Karten- und Navigationsprogramm.
Die Benutzer-Dokumentation wurde erheblich erweitert und enthält auch Videoanleitungen für neue Benutzer.
Weitere Informationen finden Sie in den GNOME 3.14 Freigabehinweise.
Eingeführt in Debian 7, ist systemd
jetzt das Standard-Init-System. Es
bietet erweitere Fähigkeiten für Überwachung, Protokollierung und
Diensteverwaltung.
Obwohl es als 1:1-Ersatz für sysvinit
entwickelt wurde und als solcher die
vorhandenen SysV-Init-Skripte nutzt, kann das systemd
-Paket problemlos parallel zu sysvinit
installiert und mit der Kernel-Option
init=/bin/systemd
gestartet werden. Das systemd-sysv
-Paket enthält den
/sbin/init
-Ersatz.
Nähere Informationen hierzu finden Sie im Debian Wiki.
Das althergebrachte Secure-Sockets-Layer-Protokoll SSLv3 wurde mit dieser Veröffentlichung deaktiviert. Viele Systemverschlüsselungs-Bibliotheken sowie Server- und Client-Anwendungen wurden ohne Unterstützung für dieses Protokoll neu kompiliert oder konfiguriert.
Der Linux-Kernel enthält einen Sicherheitsmechanismus, der viele Symlink-Angriffe aushebelt. Er ist in Debians Linux-Kernel standardmäßig aktiviert. /tmp-betreffende Fehler, die durch diesen Mechanismus nicht mehr ausgenutzt werden können, müssen nicht mehr als Sicherheitsrisiko angesehen werden. Falls Sie einen selbst kompilierten Linux-Kernel verwenden, sollten Sie diesen Mechanismus mit folgendem sysctl-Befehl aktivieren:
echo 1 > /proc/sys/fs/protected_symlinks
In einigen seltenen Fällen muss die Sicherheitsunterstützung für Pakete in
Debian vor dem eigentlichen Ende der Unterstützung für die entsprechende
Debian-Veröffentlichung vorzeitig beendet werden. Jessie enthält ein neues
Paket (debian-security-support
), das
im Voraus eine Warnung herausgibt, wenn die Unterstützung für ein Paket
beendet werden muss. Es listet auch Pakete auf, bei denen der Umfang der
Sicherheitsunterstützung eingeschränkt ist. Daher wird empfohlen,
debian-security-support auf allen sicherheitsrelevanten Systemen zu
installieren.
Um den Weg fortzusetzen, der mit Wheezy beschritten wurde, sind
weitere Pakete mit aktivierten Hardening-Flags neu gebaut worden. Auch wurde
das Stack-Protector-Flag zwecks zusätzlicher Härtung gegen
Sicherheitsprobleme auf stack-protector-strong geändert. Beachten Sie, dass
die Hardening-Flags in gcc
standardmäßig nicht aktiviert sind, so dass sie nicht automatisch verwendet
werden, wenn Software lokal gebaut wird.
Neu in dieser Veröffentlichung ist das Paket needrestart
. Wenn es installiert ist, wird es
nach jeder APT-Upgrade-Aktion eine Prüfung durchführen. Falls Dienste, die
auf dem System laufen, einen Neustart benötigen, um die Vorteile der
Änderungen in aktualisierten Paketen nutzen zu können, bietet es den
Neustart dieser Dienste an. Es wird empfohlen, needrestart
zu installieren, um sicherzustellen,
dass Sicherheitsaktualisierungen in Bibliotheken an die laufenden Dienste
weitergegeben werden.
Zusätzlich zu dem älteren MySQL 5.5 wird Jessie mit dem neuen MariaDB 10.0 veröffentlicht. Weitere Informationen finden Sie auf der Wiki-Seite des Debian-MySQL-Teams. Wahrscheinlich wird nur eines der beiden in Debian 9 enthalten sein.
Beachten Sie, dass die Upstream-Unterstützung für MySQL 5.5 im Dezember 2018 endet (und die Debian-Sicherheitsunterstützung wird sich dem anschließen müssen), während MariaDB 10.0 bis März 2019 Sicherheitsunterstützung von Upstream erhält.
Das Debian-Games-Team freut sich, den Debian Games Blend präsentieren zu können,
der aus 33
Metapaketen besteht, die die Installation von Spielen nach
Kategorien sortiert ermöglicht und vereinfacht. Die Auswahl enthält
Strategie-, Simulations-, Karten- und Programmierspiele sowie viele
weitere. Debian Games bietet auch einen schnellen Weg für Entwickler,
empfohlene Software für die Programmierung von Spielen in den
Programmiersprachen C++, Java, Perl oder Python 3 zu
installieren. Inhalteentwickler finden in dem Paket games-content-dev
nützliche Werkzeuge zur
Erstellung von gestalterischen Inhalten. Die Projekt-Homepage enthält
Bildschirmfotos sowie nähere Informationen und einen kompakten Überblick
über alle enthaltenen Spiele, inklusive Debian's tollsten
Spielen.
Das Team von Debian Med hat die Anzahl der Pakete für Biologie und Medizin erneut deutlich erhöht. Außerdem wurde auch die Qualität der Pakete im Hinblick auf Tests (sowohl zum Zeitpunkt des Baus wie auch durch autopkgtest) verbessert. Diese Verbesserungen in Version 2.0 der Debian-Med-Metapakete spiegeln den Bedarf der Wissenschaftler an zuverlässiger Software zur Erzeugung reproduzierbarer Ergebnisse wieder. Auf den Seiten von Debian Med finden Sie eine reichhaltige Aufstellung der Biologie- und Medizin-Software in Debian.
Durch die fortwährende Arbeit des Debian-Science-Teams wurden nicht nur neue wissenschaftliche Anwendungen zu Debians Paket-Pool hinzugefügt, bereits vorhandene Anwendungen decken jetzt zusätzlich auch neue Felder der Wissenschaft mit ab. Besuchen Sie die Seiten von Debian Science, dort finden Sie eine Übersicht über die ganze Bandbreite wissenschaftlicher Software in Debian.
Während des Entwicklungszyklus von Jessie wurden viele Änderungen aus UbuntuGIS ins Debian GIS zurückgeführt. Die Zusammenarbeit mit UbuntuGIS und OSGeo-Live wurde verbessert, was zu neuen Paketen und Mitstreitern führte. Besuchen Sie die Seiten von Debian GIS, um einen Überblick über die GIS-Software in Debian zu erhalten, und die Debian-GIS-Homepage bezüglich weiterer Informationen.
Jessie enthält 799 Quellpakete (442 aktualisierte und mehr als 130 neue seit Wheezy), die vom Java-Team betreut werden. Erwähnenswerte Änderungen:
OpenJDK 7 ist die neu unterstützte Standard-Java-Runtime.
OpenJDK 8 wird über jessie-backports verfügbar sein.
Tomcat 7 und Tomcat 8 werden unterstützt, Tomcat 6 wurde entfernt.
Neue Entwicklerwerkzeuge wie VisualVM, die Dynamic Code Evolution VM (openjdk-7-jre-dcevm), Gradle, eclipse-wtp-webtools, closure-compiler und weitere sind dazugekommen.
Die androidsdk-tools wurden integriert.