Inhaltsverzeichnis
Dieser Anhang enthält Informationen darüber, wie Sie sicherstellen, dass Sie ein Upgrade von Paketen aus Wheezy durchführen oder diese installieren können, bevor Sie das Upgrade auf Jessie durchführen. Dies sollte nur in besonderen Situationen notwendig sein.
Dem Grunde nach ist dies nichts anderes als jedes bisherige Upgrade von Wheezy. Der einzige Unterschied besteht darin, dass Sie zuerst sicherstellen müssen, dass Ihre Paketliste noch Referenzen aus wheezy enthält, wie es in Abschnitt A.2, „Überprüfen Ihrer Paketquellen“ erklärt ist.
Falls Sie zum Upgrade Ihres Systems einen Debian-Spiegel nutzen, so erfolgt das Upgrade automatisch auf die neueste Zwischenveröffentlichung (sogenanntes Point-Release) von Wheezy.
Falls sich Zeilen in Ihrer Datei /etc/apt/sources.list
auf „stable“ beziehen, „verwenden“ Sie effektiv
schon Jessie. Dies ist möglicherweise nicht das, was Sie möchten,
falls Sie noch nicht bereit für das Upgrade sind. Wenn Sie bereits
apt-get update
ausgeführt haben, können Sie ohne Probleme
mit der unten aufgeführten Anweisung wieder auf den alten Zustand
zurückkehren.
Falls Sie bereits Pakete aus Jessie installiert haben, ergibt es wahrscheinlich keinen Sinn mehr, Pakete aus Wheezy zu installieren. In diesem Fall müssen Sie selbst entscheiden, ob Sie fortfahren wollen oder nicht. Es besteht die Möglichkeit, zu alten Paketversionen zurückzukehren, dies wird hier aber nicht beschrieben.
Bearbeiten Sie als root
die Datei
/etc/apt/sources.list
mit einem Editor und überprüfen
Sie alle Zeilen, die mit deb http:
oder deb
ftp:
beginnen, ob sie Referenzen auf
„stable
“ enthalten. Falls ja, ändern Sie
diese von stable
auf wheezy
.
Falls Zeilen vorkommen, die mit deb file:
beginnen,
müssen Sie selbst überprüfen, ob der darin angegebene Ort ein Archiv von
Wheezy oder Jessie enthält.
![]() | Wichtig |
---|---|
Ändern Sie keine Zeilen, die mit |
Falls Sie Änderungen vorgenommen haben, speichern Sie die Datei und führen Sie
# apt-get update
aus, um die Paketliste erneut einzulesen.
Bevor Sie Ihr System auf Jessie aktualisieren, wird empfohlen, alte
Konfigurationsdateien (wie *.dpkg-{new,old}
-Dateien in
/etc
) vom System zu entfernen.
Wenn Ihr System lokalisiert ist und eine Locale verwendet, die nicht auf UTF-8 basiert, sollten Sie dringend in Erwägung ziehen, Ihr System auf die Verwendung von UTF-8-Locales umzustellen. In der Vergangenheit wurden Fehler [6]identifiziert, die nur bei Nutzung einer nicht-UTF-8-Locale auftreten. Auf dem Desktop werden solche veralteten Locales nur durch böse Hacks in den Bibliotheksinternas unterstützt, und wir können Benutzern, die sie immer noch verwenden, keine vernünftige Unterstützung anbieten.
Um die Locale Ihres Systems zu konfigurieren, können Sie dpkg-reconfigure locales ausführen. Wenn Ihnen die Frage gestellt wird, welche Locale Sie als Standard in Ihrem System verwenden möchten, wählen Sie unbedingt eine UTF-8-Locale aus. Zusätzlich sollten Sie die eingestellten Locales Ihrer Systemnutzer kontrollieren und sicherstellen, dass diese keine veralteten Locale-Definitionen in ihren Konfigurationsumgebungen haben.
[6] Wenn bei dem GNOME-Bildschirmschoner Passwörter mit Nicht-ASCII-Zeichen verwendet werden, könnte die Unterstützung für pam_ldap oder sogar die Funktionalität zur Entsperrung des Bildschirms unzuverlässig sein, wenn UTF-8 nicht genutzt wird. Der GNOME-Bildschirmschoner ist von dem Fehler #599197 betroffen. Der Nautilus-Dateimanager (und alle glib-basierten Programme sowie höchstwahrscheinlich auch alle Qt-basierten Programme) gehen davon aus, dass Dateinamen in UTF-8 kodiert sind, während die Shell voraussetzt, dass sie in der Kodierung der aktuellen Locale kodiert sind. Für die alltägliche Arbeit sind Nicht-ASCII-Dateinamen in solchen Umgebungen nicht nutzbar. Desweiteren erfordert der gnome-orca-Screenreader (der sehbehinderten Benutzern Zugriff auf die GNOME-Desktop-Umgebung erlaubt) seit Squeeze eine UTF-8-Locale; bei Nutzung einer Legacy-Zeichenbelegung wird es gnome-orca nicht möglich sein, Fensterinformationen für Desktop-Elemente wie die Nautilus-/GNOME-Leiste oder das Alt-F1-Menü auszulesen.